RCS e.V.  RUDER CLUB SOPHIE  e.V.

 

Die Ruderwanderfahrt 2006. Eine Fahrt der 2 Erinnerungen. Ich möchte die Schilderung in 2 Teilen machen. Der erste Teil enthält die Tage Montag bis Donnerstag, der zweite Teil die Tage Freitag und Samstag.

Den ersten natürlich vorweg: Die Fahrt begann Montag morgen, 07:00, am Hauptbahnhof. Herr Rheinhold, Frau Sommer, Robert und ich sind im Bus mit den Booten und dem Gepäck gefahren, die Schüler und Herr Schäfer(im folgenden nur noch Mirko) mit der Bahn. Da die Bahnfahrer durch Umsteige- und Wartezeiten einige Zeit verloren, wir mit dem Bus aber perfekt durchkamen, waren wir ziemlich zeitgleich um ca. 14:00 in Reinsberg, dem Ausgangsort unserer ersten Etappe. Der weitere Verlauf war über Flecken Zechlin, Mirow, Röbel und wieder Mirow geplant.

Das Wetter war von Montag bis Donnerstag perfekt. Mitte September, Sonne, 18 Grad. Der erste Tag bestand, wie üblich, aus Zelte aufbauen, Boote aufriggern, und einer ersten kleinen Probefahrt, schließlich sind die meisten seit mehr als 6 Wochen nicht mehr im Boot gewesen.

Dienstag, erste Etappe, zum eingewöhnen, nach Flecken Zechlin, keine 20 km. Trotzdem haben wir auf der Hälfte eine Pause mit Volleyball spielen gemacht. In Zechlin selber ging das Volleyball spielen. Man hätte auf dieser Fahrt meinen können, wir wären nur von einen Beachvolleyballplatz zum nächsten gefahren... ;-) Das Eßen am Abend haben wir selber gekocht, oder sollte ich lieber sagen, das haben diejenigen mit Frau Sommer und Herrn Rheinhold gekocht, die nicht Volleyball spielen wollten. Dafür mußten die Sportler abwaschen! Spaghetti Bolognese, und ein gemischter Salat. Im weiteren Verlauf des Abends gab es in großer Runde ein kleines Lagerfeuer.

Mittwoch, zweite Etappe. Die Königsetappe mit etwas über 30 km, nach Mirow. Zum Abendeßen gab es leckere Pizza, allerdings wurde das Eßen mit fortgeschrittener Stunde immer schwieriger, da die Betreiber der Pizzeria uns im Hof untergebracht haben, und dort die Beleuchtung doch zu wünschen übrig ließ. Volleyball war auch nicht, da kein Platz vorhanden war, aber dafür konnte man ein wenig schwimmen gehen. Sport ist Sport!

Donnerstag, dritte Etappe, von Mirow nach Röbel. Wir haben zunächst einen Zwischenstop auf halben Weg eingeplant, um die Wetterlage für die Müritz abschätzen zu können. Beim Stop war das Wetter gut genug, um die Fahrt über die Müritz fortsetzen zu können, was sich aber kurz nach Abfahrt änderte, und uns zwang einen weiteren Stop auf dem Campingplatz in Ludorf zu machen. Nach kurzer Absprache entschloßen wir uns, die Gig-Boote in Ludorf zu laßen, und nur mit der Barke weiter zu fahren. So setzten wir die Fahrt nach Röbel in 2 Gruppen fort. Der eine Teil auf dem Waßer, der andere Teil per Bus. In Röbel hieß es wieder Volleyball spielen, wobei ich mir, seit langer Zeit mal wieder, die Kniescheibe ausgekugelt habe. Trotzdem ein schöner Tag und ein schöner Abschluß mit leckerem Eßen, und einer nächtlichen Diskußion.

 

Tag eins, aufriggern und schwimmen.

 

Tag zwei. Das typische Bild der Fahrt: sensationelles Wetter und Volleyball. Rudern war nur der Zweck der Zusammenkunft, aber eigentlich hätten wir auch eine Volleyballwanderfahrt machen können...

Das andere typische Bild der Fahrt: Schleusen, und natürlich außchließlich gutaußehende Menschen!

  

Was soll man zu diesem Bild sagen? Will man in seinem Leben nicht genau das? Sonne, knapp 20 Grad, und die anderen arbeiten laßen? So stelle ich mir mein Leben vor... ;-)

Ach, fast hätte ich vergeßen auf den Apfel in Mirkos Mund hinzuweisen!

Der zweite Teil der Fahrt wird nur kurz beschrieben. Am Freitag morgen tauschte ich mit Herrn Rheinhold den Platz in der Barke, da ich auf Grund meiner Verletzung vom Vortag sowieso nicht hätte rudern können. Dafür übernahm ich den Bus, für die Fahrt nach Ludorf, wo wir wieder tauschen wollten. Doch nahm der Wind, der am morgen noch angenehm war, mit der Zeit immer mehr zu, was bei der Barke bei steigendem Wellengang auch zum Waßereinbruch führte, und damit zum Volllaufen des Bootes. Mirko entschied sich, das Boot zu verlaßen, und mit den Schülern an Land zu schwimmen. Herr Rheinhold wollte auf dem Boot bleiben, und versuchen, andere Boote auf die Lage aufmerksam zu machen. In der Folgezeit hat er die Barke, aus welchem Grund auch immer, verlaßen, und ist ertrunken. Die Schüler sind alle sicher an Land gekommen, die Entfernung zum Ufer betrug etwa 150-200 Meter, wobei die letzten knapp 50 Meter flach genug zum stehen gewesen sind.

Die Barke wurde von einen Bergungsunternehmen geborgen, und zum Yachthafen Röbel geschleppt, wo wir sie am nächsten morgen abgeholt haben. Ich habe die Schüler in 2 Fuhren zum Bahnhof in Mirow gefahren, und bin danach mit Robert und den Booten nach Hannover zurück gefahren. Herr Rheinhold wurde 10 Tage später gefunden und 3 Wochen nach dem Unglück beigesetzt.

Diese Wanderfahrt war ein der schönsten überhaupt, in jedem Fall, die schönste der letzten Jahre, nur leider wird mit ihr immer das Unglück, und die Folgen verbunden bleiben, was die schönen Erinnerungen an diese Fahrt trübt. Ich denke dennoch gerne an diese Fahrt zurück, und ich werde alles daran setzen, den Ruderverein, der Herrn Rheinhold so am Herzen lag, wie nichts anderes, am Leben zu erhalten, auch wenn es in den nächsten Monaten und Jahren sehr viel Arbeit bedeutet. Das bin ich - sind wir ihm schuldig!